run

1994
Diainstallation
Loop 18 min

5 Karussellprojektoren
1 Audioverstärker
1 Tapedeck
Steuerung mit Spiegelmechanismus

Link zum Video

run ist eine raumbezogene Diainstallation zum Phänomen der Flucht.
Aus einer komplexen Choreografie von Bildabfolgen der fünf Karussellprojektoren und einem Spiegelmechanismus entsteht in Kombination mit einer Toncollage eine Art „Film“, der alle Wände des Raumes überzieht und sich nach seiner Länge von 18 Minuten identisch wiederholt.

Die Bildmotive und Soundcollagen aus unterschiedlichsten Quellen (Actionfilme, Kriegsfotografie, Modemagazine, Kunstkataloge, Tierbücher u.v.a.) entwickeln durch ihre assoziative Folge thematisch eine Kontinuität, ein alptraumhaftes Gefühl der Bedrängnis, das durch den rhythmisch geschnittenen Ton noch verstärkt wird. Die Herkunft der Bilder wird durch den emotionalen Sog der Folge nebensächlich.
Ob es sich bei den an den Fassaden hängenden Menschen um Maueropfer oder Hitchcocks Filmhelden, ob es sich bei Gehängten um makabre Modefotografie, Opfer einer Lynchjustiz oder um Kunstzitate handelt, ob biblische Plagen wie Heuschrecken oder „die Vögel“ Menschenströme in Bewegung setzen: die Trennung von dokumentierter Wirklichkeit und Fiktion verschwimmt in der Analogie der Bilder, übrig bleibt nur das Subjekt, das sie verarbeitet.

DS